Übersicht

Eingebettet inmitten majestätischer Zweitausender des Karwendelgebirges entspringt sie -  die Isar. Auf 1162 Metern sprudelt ihr kristallklares Wasser an die Oberfläche und entfaltet sich zu einem der letzten Wildflüsse Europas. Gemeinsam mit euch machen wir uns auf den Weg auf eine landschaftlich einmalige Radtour von Mittenwald zum Ursprung der Isar und erkunden auf abwechslungsreichen 43 Kilometern bei sehr gut machbaren Anstiegen eines der schönsten Flusstäler der Alpen. Eine Fahrradtour voll alpiner Stimmung, die wir euch nicht empfehlen sondern wärmstens ans Herz legen wollen.

Von Mittenwald nach Scharnitz

Die Fahrradlenker fest im Griff, fahren wir entlang der Isar aus Mittenwald heraus in Richtung Süden. Wir freuen uns darauf, den in der Sonne funkelnden Gebirgsfluss bis zu seinem Ursprung zu begleiten. Vorerst halten uns der straffe Gegenwind und mächtigen Böen noch ziemlich in Atem. Davon einmal abgesehen bezaubert uns die Strecke schon jetzt, dank ihrer Lage im naturnahen Terrain, vorbei an buckeligen Wiesen und lichten Gehölzen. Der Ort mit dem Namen Riedboden ist ein Naturschutzgebiet und lädt mit seinen breiten Wegen und seiner ruhigen Atmosphäre zum Wandern, Radfahren und Entschleunigen ein.

Wir durchqueren die Tiroler Gemeinde Scharnitz und radeln in das Hinterautal hinein, das auf den nächsten 14 Kilometern den Oberlauf der Isar beheimatet. Die Strecke verläuft zunächst auf einer ruhigen Straße, dabei passieren wir noch einzelne Wohnhäuser und Pensionen.

Im Tal der Isar

Auf ihrem Weg durch das Hinterautal nimmt die junge Isar auch das Wasser einer Hand voll Gebirgsbäche auf, die von den Hängen des Karwendel und der südlich gelegenen Bergkette entspringen. Mit dem ersten steileren Anstieg mit kurzzeitig 10%iger Steigung, verwandelt sich der Isarradweg in eine breite Schotterstraße, die sich entlang des Berghanges schlängelt. Bei entspannter Fahrt können wir die Natur um uns herum und die Sicht auf das tiefe Tal der Isar voll und ganz genießen. Nun fast auf gleicher Höhe mit dem Strom, präsentiert uns der Radweg eine ganz andere Perspektive auf die steinige und ursprüngliche Flusslandschaft. Die sprudelnde Isar teilt und vereinigt sich hie und da, und bietet Raum für eine Vielfalt an Vegetation und Schutzmöglichkeiten für die Tierwelt der Region.

Ab diesem Punkt geht es stetig leicht bergauf und der Schotter-Untergrund wird deutlich grober. Sogar letzte Schneespuren bedecken die Wege und auch die Luft erscheint uns Stück für Stück ein wenig kälter zu werden… Allmählich wird es uns ohne Bewegung zu frisch, zumal das Wetter sich, typisch April, rasch ändert. Wir ziehen uns etwas über und beginnen unseren Weg zurück. Obwohl wir genau die gleiche Strecke fahren wie auf der Hinfahrt, begegnen uns in dieser Richtung völlig neue Eindrücke. Bei seichtem Gefälle geht es meist bergab, sodass wir die Sicht auf das langsam erblühende Tal und die umzingelnden Berge unbeschwert auskosten können. Während sich die Sonne allmählich wieder durchsetzen kann, kommt bei uns umso mehr Radelfreude auf. Bis auf das Rauschen der Isar und das Knirschen unserer Reifen auf dem Weg sind wir in völlige Ruhe und Naturidylle getaucht. Nicht nur bei uns bewirkt die herrliche Strecke Glückshormone: viele Menschen und darunter Familien zumeist auf Mountainbikes scheinen sich ebenfalls prächtig zu amüsieren… Soviel schon einmal zur Familienfreundlichkeit unserer heutigen Tour.

Zurück nach Mittenwald

Auf der Höhe von Scharnitz hat sich die Isar dank ihrer Zuflüsse schon beträchtlich verbreitert. Ab dem 12. Jahrhundert etablierte sich der Strom durch die Flößerei zu einer wichtigen Handelsroute. Mittels wendiger und leichter Holzflöße wurden Waren aus dem Alpenraum nach Norden Richtung München und Landsberg transportiert. Die letzten Kilometer lassen wir uns nun noch bei Rückenwind entspannt anschieben. Wenig später gelangen wir wieder auf den schon bekannten Radweg durch das Naturschutzgebiet Riedboden und zurück entlang der Isar zu unserem Start- und Zielpunkt nach Mittenwald.

Video zur Tour

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